Gemeinderatssitzung vom 25.09.2024
Völkerverständigung ist ein sympathischer Begriff, der sich gar nicht so leicht konkretisieren lässt, obwohl er nicht selten als gemeinnütziger Zweck in Vereinssatzungen vorkommt. Völkerverständigung akzeptiert, dass es verschiedene Völker gibt, und will ihr friedliches Zusammenleben fördern. Völkerverständigung impliziert gerade nicht die Massenmigration, welche die Völkervielfalt zerstört, sondern den kulturellen Austausch, um Verständnis für die unterschiedlichen Lebensweisen herzustellen. Friedensbewegte Menschen können das nur unterstützen, denn aus Unverständnis gewonnene Feindbilder sind das Pulver der Kriegstreiber.
Nun könnte man verzweifeln, wenn man nach Jahrzehnten geübter Völkerverständigung erkennt, wie leicht ein deutsches Herdentier über Nacht vom moralisch überlegenen Antirassisten zum moralisch überlegenen Russenfresser umgewandelt werden kann. Dennoch sollten wir die Bemühungen nicht aufgeben. Bei der letzten Gemeinderatssitzung hat es mich daher gefreut, dass die Städtepartnerschaft der Stadt Überlingen mit der französischen Stadt Chantilly gestärkt werden soll. Es wurden Förderrichtlinien beschlossen, welche Gruppenbesuche in und -gegenbesuche aus der Partnerstadt finanziell unterstützen. Ich habe dem gerne zugestimmt. Allerdings muss im Ausschuss noch etwas an den Regulatorien gefeilt werden. Dass beispielsweise die Antragsfrist für 2025 schon in drei Tagen, am 15. Oktober endet, würde Vereine unnötig an kurzfristigen Vorhaben hindern.
Als nächstes bräuchte Überlingen dann dringend eine Partnerstadt in Russland. Wer hier Ideen und tatkräftige Unterstützung anbieten kann, darf sich gerne an mich wenden.
Im übrigen könnte auch der AfD-Ortsverband nächstes Jahr mal unserer französischen Schwesterpartei Reconquête! einen Besuch in Chantilly abstatten, mit der zusammen wir im EU-Parlament die Fraktion Europa der Souveränen Nationen bilden. Wer spricht französisch und will die Begegnung organisieren?
