Gemeinderatssitzung vom 25.09.2024
Vielleicht war es der einleitende Satz, den ich mir nicht verkneifen konnte, dass der Rolladen gestern Abend bei den anderen Stadträten runter ging: „Die Weltuntergangspropheten fordern das nächste Opfer, diesmal das kulturelle Erbe der Altstadt von Überlingen.“ Obwohl die CDU-Riege herzhaft lachte, unterstützte am Ende nur eine von ihnen meine Kritik am Antrag. Jetzt erlaubt die Altstadtsatzung, die Dächer mit Photovoltaik zu verunstalten. Später wurde auch noch beschlossen, mit 50 Tausend Euro eine PV-Anlage auf dem Parkhaus Bodensee-Therme zu bezuschussen. Warum ich mich dagegen ausgesprochen habe, lässt sich am besten mit diesen beiden kurzen Videos zeigen:
- Video 1 Hier zitiert Prof. Dr. Fritz Vahrenholt den E.ON-Chef, der meint, dass der viele Sonnenstrom bald die Netze zusammenbrechen lassen wird. Deutschland könne maximal 80.000 MW aus Photovoltaikanlagen vertragen, allein in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gebe es aber schon Anträge für 190.000 MW. Der Strom lässt sich eben nicht aufbewahren und wenn die Sonne scheint, dann meist großflächig, so dass alle Platten gleichzeitig einspeisen, während bei Bewölkung und nachts allen gleichzeitig der Saft ausgeht.
- Video 2 Zum Schutz vor Überlastung gibt es bei großen Anlagen ‒ wie jetzt eine auf dem Parkhaus an der Therme errichtet wird ‒ den Fern-Ausschalter § 9 Absatz 2 EEG: Der Netzbetreiber darf danach jederzeit die Einspeiseleistung ferngesteuert reduzieren oder ganz abschalten. Der Clou ist, dass nach der Fernabschaltung die Anlage noch nicht einmal für eigene Zwecke verwendet werden kann, sondern der Strom aus dem Netz bezogen werden muss. Was das für die Rentabilität der Investition bedeutet, wird die Stadt Überlingen bald selbst erfahren. (Sehenswerte ergänzende Erläuterungen von Outdoor Chiemgau)
