Überlingen-Marzahn

Thorsten Peters

Ausschusssitzung vom 14.10.2024

Nachher ist wieder Ausschusssitzung. In einem Besprechungspunkt wird es um den östlichen Hildegardring gehen, der schon heute mit seinen viergeschossigen Platten und den Garagen entlang der Straße kein Schmuckstück ist. Wenn aber schon heute etwas nicht besonders hübsch ist, heißt das nicht, dass die Stadt es nicht noch hässlicher machen kann. Deshalb soll heute die Nachverdichtung beschlossen werden.

Wenig überraschend lehne ich das ab. Im städtebaulichen Vertrag heißt es: Primäres Ziel ist die Möglichkeit durch Nachverdichtung, also durch Aufstockung und Neubauten, weiteren bezahlbaren und attraktiven Mietwohnraum in Überlingen anbieten zu können. Das ist das falsche Ziel.

Es ist gerade die lockere Bebauung, die Überlingen das idyllische Flair verleiht. Durch die beabsichtigten Plattenbauten nimmt die Lebensqualität ab. Aus dem Hildegardring ein Klein-Marzahn zu machen, ist nicht im Interesse der Einwohner, die wir als Gemeinderat vertreten.

Es gibt auch keine Notwendigkeit, weiteren Wohnraum anzubieten, denn das deutsche Volk schrumpft. Die derzeitige Wohnungsnot lässt sich im Übrigen auch nicht durch eine Erhöhung des Wohnungsangebots beheben, weil das angesichts der offenen Grenzen nur dazu führt, dass noch mehr Menschen aus fremden Völkern und Kulturen hier angesiedelt werden.

Es leben heute viele Asylanten und ukrainische Kriegsflüchtlinge hier, die nur ein vorübergehendes Aufenthaltsrecht haben und deshalb in absehbarer Zeit wieder Deutschland verlassen werden. Zurück bleibt dann eine hässliche, zugebaute Stadt mit hohem Leerstand. Statt einer dauerhaften Nachverdichtung sollten also besser temporäre Unterkünfte am Stadtrand aufgestellt werden.

Heute ist Bewerbungsschluss für das Amt des Oberbürgermeisters in Überlingen. Wer den bestehenden Amtsinhaber, Jan Zeitler, in seinem Bauwahn stoppen will, sollte sich die anderen Kandidaten anschauen. Soviel sei verraten: Es gibt (endlich) eine Alternative!

Teilen der Umbaumaßnahme stimme ich aber gerne zu. Das sind die Herstellung der Barrierefreiheit, die Dachbegrünung und die Anlage von Dachgarten, Gemeinschaftsgarten sowie Spiel- und Aufenthaltsflächen, außerdem die Errichtung von Fahrradstellplätzen sowie weiterer Tiefgaragen, damit die hässlichen Garagen entlang der Straße abgerissen werden können. Das und nur das ist im Sinne der Einwohner von Überlingen, denen ich mich als Stadtrat verpflichtet fühle.