Angesichts der vor kurzem spektakulär eingestürzten Carolabrücke in Dresden hatte ich mich bei der Informationsveranstaltung für Stadträte Mitte September erkundigt, ob derartiges auch in Überlingen denkbar wäre. Wie kann denn bei dieser Vielzahl an Bauten der Überblick über deren Sicherheit behalten werden? Ich nannte die Stadtgraben- und Mantelhafenmauer als Beispiele, die ja beide schon mal als einsturzgefährdet galten.
Die Antwort war, dass das Stadtgebiet in der Behörde aufgeteilt ist und jeder zugeordnete Mitarbeiter sein Gebiet gut kenne. „Für jedes Ingenieurbauwerk (Stützmauern, Brücken etc.), das den in der Straßenbaulast der Stadt stehenden Straßen dient, existiert ein Bauwerksbuch, in dem unter anderem auch die Kontrollintervalle beschrieben sind. Diese Intervalle halten wir ein.“
Wie der Zufall so wollte, kam es einige Tage später zu einem (wiederholten) gefährlichen Felsabgang auf die viel befahrene Bahnhofstraße, bei dem glücklicherweise niemand zu Schaden kam. Das hat mich erstaunt und ich stellte die Anfrage, wie denn das bei der guten Organisation der Überlinger Bautensicherheit passieren konnte und welche Konsequenzen daraus zu ziehen seien. Die Antwort hat mich dann doch ein wenig beunruhigt:
„Die in der Unterhaltungslast der Stadt stehenden Molassefelsen in Verlängerung der Oberen Bahnhofstraße werden in regelmäßigen Abständen begutachtet und bei Bedarf beräumt. Kritische Bereiche wurden mit einem Schutznetz gesichert. Der aktuelle Vorfall ereignete sich aber bei einem Felsabschnitt, welcher nicht in der Unterhaltungslast der Stadt steht.“ In diesem Fall liege die Unterhaltslast bei einem privaten Grundstücksbesitzer.
„Insofern sind keine Konsequenzen zu ziehen.“
