Finde den Fehler, finde die Lösung: „Wohnungsnot“

Thorsten Peters

Im Überlinger Amtsblatt Hallo Ü sprach sich die Stadt (also der Oberbürgermeister) am 1. August in einem langen Artikel ‒ direkt mit Verweis auf die Menschenrechte ‒ für den hemmungslosen Wohnungsbau aus. Denn die planwirtschaftliche Vorgabe laute: Bis 2030 ist der Bedarf von 404 Wohnungen zu decken. Händeringend heißt es: „Allein die Stadt kann und muss ihren Beitrag leisten, indem Sie ihre eigenen Grundstücke für eine sozialgerechte […] Wohnbebauung zur Verfügung stellt.“ In sozialistischer Manier, wird jedem gleich das Mitspracherecht abgesprochen, der nicht selbst obdachlos ist: „Sich an der Diskussion um die Dringlichkeit von bezahlbaren Wohnraum zu beteiligen, ist erlaubt, wenn jede/r seine eigenen Anforderungen ans Wohnen als Bedürftige/r definiert.“ Der Kommunismus feiert fröhliche Urständ: „Selbst mal hinterfragen, ob mein Wohnraum so üppig sein muss und warum andere nicht in den gleichen Genuss kommen dürfen?“

Marktwirtschaftliches Denken hat in Überlingen abgedankt. Dass Angebot und Nachfrage über den Preis in Einklang gebracht wird, war gestern. Heute wird die Nachfrage festgelegt und der Staat (die Stadt) hat das Angebot danach zu schaffen. Natürlich billig, oder gleich kostenlos. Und natürlich auch in bester Lage am See, alles andere wäre ja ungerecht. Aber warum gibt es in einem schrumpfenden Volk überhaupt einen steigenden Bedarf?

Gestern Nachmittag stellten die Fachbereiche der Stadtverwaltung dem neuen Gemeinderat ihre Tätigkeitsfelder vor. Unter anderem fiel eine erstaunliche Zahl: 1.178 „Flüchtlinge“ leben in Überlingen. Na sowas! Jetzt wird einiges klar. Ohne diese ungewollte Zuwanderung hätten wir gar keine „Wohnungsnot“ ‒ Angebot und Nachfrage wären ausgeglichen. Überlingen soll zugebaut und die Einwohner sollen in Massenmenschhaltung leben, damit mehr und mehr Fremde zum sozialgerechten Nulltarif angesiedelt werden können. Bei 733 Millionen hungernden Menschen auf der Welt und offenen Grenzen werden wir noch einige Hochhäuser am Überlinger See bauen müssen. Da kann man leider keine Rücksicht auf Landschaft und Lebensqualität nehmen, das wäre ja eine Verletzung der Menschenrechte.

Wer findet den Fehler? Die Welt ist in der Tat ein Ozean von Armut und Elend und Überlingen eine Insel des Wohlstands. Natürlich kann man diese Insel aus Gerechtigkeitserwägungen überfluten. Ich befürworte hingegen den Schutz der Insel und gleichzeitig die Hilfe beim Aufbau weiterer Inseln, um immer mehr Landfläche zu gewinnen und nach und nach den Ozean zurückzudrängen.

Die massenhafte Ansiedlung von Armutsflüchtlingen ist keine Lösung, sondern macht uns selbst arm. Die Lösung auf die „Wohnungsnot“ (und auf viele weitere Probleme wie der finanziellen Überlastung und der inneren Sicherheit) lautet: Remigration. Einhergehen sollte eine Friedens- statt Kriegspolitik. Falsche Wirtschaftssanktionen sind zu beenden, um den Aufbau in Krisenländern zu ermöglichen. Eine gute wirtschaftliche Zusammenarbeit wird das Elend in den Armutsländern vor Ort besiegen.