Von wegen, mir könne man nichts recht machen

Thorsten Peters

Ausschusssitzung vom 09.12.2024

Die Lippertsreuter Straße ist kein Ort, an dem man sich gerne aufhält. Nicht nur optisch lässt sie zu wünschen übrig. Mir erscheint sie auch recht gefährlich: Schon öfters habe ich dort quirlige Ansammlungen von Schülern an der Bushaltestelle erlebt, aus denen heraus einzelne halsbrecherisch die Straße überquerten.

Deshalb freut es mich, dass unser Baubürgermeister Thomas Kölschbach ein Unternehmen für Stadt- und Verkehrsplanung auf diese Straße angesetzt hat. Dass er ein Auge für hässliche Orte hat, bewies er bereits bei der Jakob-Kessenring-Straße: Diesen langjährigen Schandfleck hat er vor kurzem in einen wunderschönen Ort zum Verweilen verwandelt.

Das erarbeitete Konzept für die Umgestaltung der Lippertsreuter Straße wurde jetzt in der Ausschusssitzung vorgestellt. Es sieht eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 km/h vor und eine Verbreiterung der Gehwege und des Mittelstreifens. Die Busbuchten sollen dabei verschwinden, was dazu führen würde, dass der Verkehr warten muss, wenn ein Bus hält.

Während der Ausschuss weitgehend einig darüber war, dass man schon jetzt dort kaum 50 km/h fahren kann (und wenn doch, muss man dafür eben beim nächsten Kreisverkehr länger warten), war das Ausbremsen des Verkehrs durch haltende Busse deutlich auf Ablehnung gestoßen. Ich hatte vorgeschlagen, die momentan noch gegenüberliegenden Bushaltestellen gegeneinander zu versetzen, so dass trotz Verbreiterung der Straße weiterhin genügend Platz für Busbuchten vorhanden ist. Der Entwurf geht jetzt in die zweite Runde, wo die Verkehrslösung mit unseren Anmerkungen vertiefend ausgearbeitet wird.

Als ich mich in der Sitzung zu Wort meldete und meinte, dass ich jetzt auch endlich einmal ein Lob an den Baubürgermeister aussprechen kann, scherzte dieser: „Bitte im Protokoll festhalten!“ und setzte nach, das müsse man im Kalender notieren. Vermutlich hatte er bisher den Eindruck gewonnen, dass man mir bzw. der AfD sowieso nichts recht machen kann. Doch eigentlich verhält es sich ganz einfach: Wann immer er Überlingen besser, schöner oder sicherer macht, stehe ich hinter ihm. Bei allen Vorhaben hingegen, die die Stadt schlechter (Fremdkörper Rosenkranzkirche), hässlicher (Nachverdichtung Hildegardring, Bebauung von Grünflächen Landschaftspark St. Leonhard, Bergle-Bambergen) oder unsicherer (Migrantenheime mitten in der Stadt) machen, stößt er auf meinen energischen Widerstand.

In diesem Sinne auf ein konstruktives, gutes neues Jahr 2025!